Stop-Pillage ist eine Koalition von verschiedenen Organisationen, Kollektiven und Einzelpersonen. Wir wenden uns gegen das System, mit dem der Norden den Reichtum des Südens an sich reißt, sowie gegen die katastrophalen menschlichen und ökologischen Folgen. Der Financial Times Commodities Global Summit versammelt jedes Jahr die Leiter*innen der wichtigsten Handelsunternehmen sowie Vertreter*innen der Finanz- und Bankenwelt im Beau-Rivage Palace in Lausanne. Wir verurteilen diesen Gipfel aufs Schärfste, denn er ist ein Symbol für die imperialistische Politik der CEOs der wichtigsten Unternehmen in der Schweiz, die von der Komplizenschaft der politischen Behörden profitieren. Stop-Pillage wird seine Forderungen bei verschiedenen Veranstaltungen wie einem Gegengipfel und einer Demonstration am 6. und 7. April 2024 vorbringen, um die systematische Ausbeutung der natürlichen Ressourcen der Länder des globalen Südens, den rassistischen und unmenschlichen Umgang mit der Bevölkerung sowie die ökologischen Auswirkungen auf das Land der indigenen Menschen anzuprangern. Während des Summits werden wir uns zu einer Straßenmobilisierung zusammenfinden, um unseren Protest den multinationalen Konzernen, die Kompliz*innen des Extraktivismus sind, entgegenzustellen und unsere Unterstützung für diejenigen Gruppen zu bekräftigen, die gegen den Imperialismus und den globalisierten Kapitalismus kämpfen, welcher von den multinationalen Handelskonzernen verkörpert wird.
Die Schweiz ist eine Drehscheibe ebendieses Handels: Rund 70% des weltweiten Goldes, 50% des Getreides, 40% der Kohle und 35% des Öls werden von Handelsunternehmen mit Sitz in der Schweiz gehandelt. In den letzten Jahren sind die Gewinne aus dem Rohstoffhandel dank geopolitischer, gesundheitlicher, energiepolitischer und ökologischer Krisen förmlich explodiert. Die weltweite Pandemie, die russische Invasion in der Ukraine und die Inflation führen zu starken Störungen auf dem internationalen Markt. Die Menschen auf der ganzen Welt bekommen den Preisanstieg, für den Spekulant*innen teilweise verantwortlich sind, mit voller Wucht zu spüren. Händler*innen und Aktionär*innen von Unternehmen, die an sozialen und ökologischen Katastrophen mitschuldig sind, profitieren davon. Der in Zug ansässige multinationale Konzern Glencore beispielsweise konnte seinen Gewinn zwischen 2021 und 2022 verzehnfachen, von 1,2 Milliarden auf 12 Milliarden US-Dollar.
Die durch diese Krisen eröffneten « Chancen » sind genau das Thema des 13. internationalen Rohstoffhandelsgipfels, der vom 8. bis 10. April 2024 im Beau- Rivage Palace in Lausanne stattfinden soll. Der Ort ist nicht unbedeutend, denn die in der Schweiz ansässigen Handelsunternehmen sind weltweit führend im Geschäft mit Rohstoffen. Sie verwalten und steuern den Handel mit Agrar-, Bergbau- und Erdölgütern aus der Ferne. Auf diese Weise müssen die gehandelten Güter die Schweiz nicht einmal durchqueren.
Die Bedeutung des Handelssektors in der Schweiz ist auf die vielen Vorteile zurückzuführen, die Unternehmen im Steuerparadies Schweiz genießen, darunter sehr niedrige Steuern, geringe Regulierung, große Intransparenz, ein erstklassiger Finanzplatz und die sogenannte Neutralität.
Spekulant*innen verdienen Milliarden auf dem Rücken der Menschen. Alle auf die Straße gegen den Schweizer Imperialismus!